Namen und Urheberrecht?

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Flatty
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Namen und Urheberrecht?

Beitragvon Flatty » Fr 18. Jun 2010, 20:20

Hi

Wie sieht es eigentlich mit den Namen der Protagonisten aus, die wir so erfinden. Stehen die auch unter einem Urheberrecht? Ich kann mir vorstellen das dies, wenn es so sein sollte, ein schwieriges Thema ist. Ich meine, werde sicherlich in einem Roman den Namen Michael Meyer verwenden dürfen, obwohl 10.000de davon gibt. Aber wenn ich einen Roman mit dem Protagonisten Harry Potter schreiben würde, könnte ich mir Vorstellen, dass man mir gehörig aufs Dach steigt.

Wo ist da die Grenze? Wie ist das Rechtlich geregelt?

Hat da jemand Informationen zu?

lg, Flatty
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authorhans
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Re: Namen und Urheberrecht?

Beitragvon authorhans » Sa 19. Jun 2010, 10:28

Hallo, Flatty!
Deshalb stehen in Büchern auf der ersten Seite immer die Hinweise, dass sämtliche Personen frei erfunden sind und nichts mit lebenden oder toten Personen zu tun haben. Bei Namen wie Harry Potter oder James Bond könnte es durchaus Probleme geben. Es gibt aber auch immer wieder Zufälle, die einfach passieren. Deshalb ist der erste Satz wohl unausweichlich.
LG Hans

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Re: Namen und Urheberrecht?

Beitragvon cornelanke » Sa 19. Jun 2010, 11:44

hallo zusammen,
ich glaube, flatty ging es hier wohl weniger um die ähnlichkeit. sondern um die wiederverwendung der eigens erfundenen namen durch andere. wenn ich mit dieser vdermutung richtig liege, würde ich mich dieser frage anschließen.
meine meinung: man kann nie ausschließen, einen namen zu "erfinden", den jemand anderes schon einmal benutzt hat. trotzdem, wie sehen das andere?
lg cornelanke / iris

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Re: Namen und Urheberrecht?

Beitragvon Flatty » Sa 19. Jun 2010, 13:53

Hi

Ja, es gibt ja zwei Gefahrenquellen. Man verwendet ausversehen (oder gewollt) einen Namen, der schon irgendwo in der Literatur vorkommt oder irgendjemand verwendet deinen Namen, weil er sofort an einen bestimmten Charaktertypen errinert und er diese Figur dann nicht akribisch aufbauen muss.

Ich denke das Zweite wird bei mir nie passieren, aber das erste wäre ja durchaus möglich.

lg, Flatty
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Re: Namen und Urheberrecht?

Beitragvon AndreasGuenther » So 20. Jun 2010, 22:38

Ich könnt mir vorstellen, dass es auf jeden Fall Probleme gibt, wenn der Name selbst ein Geschichtentitel ist oder drin vorkommt. Wenn ich also jemanden Harry Potter oder James Bond nenne habe ich bestimmt ein Problem. Bei den Namen kann ich mir auch vorstellen, dass diese noch irgendwie geschützt sind - als Markenname z.B.

Wie ist es aber zum Beispiel mit Prominentennamen. Darf ich wohl Angela Merkel oder Siegfried und Roy oder ähnliches verwenden? Bei den Simpsons z.B. "treten" ja ab- und an auch Prominente auf und ich glaube nicht, dass Schwarzenegger zugestimmt hat, im Simpson Film den Presidenten zu spielen ;-)

Ist denn keiner hier Anwalt? ;-)

Gruß
Andreas

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Re: Namen und Urheberrecht?

Beitragvon Aericura » Di 27. Jul 2010, 11:12

Ich denke, man sollte da sehr vorsichtig sein und (zumindest, wenn die Namen zu berühmten Film- oder Buchfiguren) möglichst versuchen, eine Verwendung derselben zu vermeiden. Aber wenn ich über Carolin Neuhaus schreibe und ZUFÄLLIG irgendwo ein relativ wenig bekanntes Buch eine Figur mit demselben Namen beinhaltet, ist das ein Zufall... Im Zweifelsfall würde ich versuchen, eine Einigung mit dem Autor, der die Originalfigur erdacht hat, zu suchen... Obwohl das bei Rowling schwierig werdne könnte... Und bei kafka auch! Der ist ja schon tot! XD

EDIT: Aber mal eine andere Frage, die sicher auch dazu passt: Wie handhabt ihr den Umgang mit Produkt- und Markennamen?
Ich meine, gehen eure Protas PLUS, oder schickt ihr sie lieber zu MINUS bzw. einfach nur in den Supermarkt, um den Originalnamen nicht benutzen zu müssen?
Wer das liest ist doof!

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Re: Namen und Urheberrecht?

Beitragvon Pia » Mi 4. Aug 2010, 14:54

Also ich versuch Markennamen oder auch Vergleiche zu bestimmten Geständen, Personen und was weiß ich grundsätzlich zu vermeiden.
Ich denke mir das immer so....wenn dein Text in...100 Jahren... oder so gefunden und dann gelesen werden sollte, kann vielleicht nicht jeder mehr etwas damit anfangen.
"Er hatte den gleichen Style wie Bushido" (gutes beispiel :D ) kann es doch vorkommen, dass dann niemand mehr weiß, wer das ist und dann bringt dem Leser der Vergleich auch nichts mehr.
Ich hatte das Problem schon in einigen älteren Büchern. "Sie sah aus wie XY..." -- "Bitte wer? Wie sieht sie denn nun aus?"

Erfinde doch sonst einfach einen neuen Markennamen für einen Supermarkt :mrgreen:

LG Pia
Wenn du nicht vergessen sein möchtest, sobald du tot und verwest bist, dann schreibe entweder Dinge, die des Lesens wert sind oder tue Dinge, die des Aufschreibens wert sind.
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Re: Namen und Urheberrecht?

Beitragvon Aericura » Mi 4. Aug 2010, 16:31

In unserer heutigen Zeit kann ich mir schwer vorstellen, dass es in 100 Jahren einem Leser allzu schwer fallen wird, etwas über Bushido, Alexander Kaschte oder LIDL herauszufinden. Mich stört immer, dass bei Marken und Produkten, wann immer ich sie in einem Text entdecke, unwillkürlich an "Schleichwerbung" denken muss. Nach dem Motto: "Dieses Kapitel wird Ihnen präsentiert von Rügenwalder!" XD
Wer das liest ist doof!

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Re: Namen und Urheberrecht?

Beitragvon Pia » Mi 4. Aug 2010, 16:35

naja ich finds trotzdem nicht angenehm zu lesen, beschreibungen von dingen find ich viel effektiever als schon gegebenes einfach zu übernehmen....

Schleichwerbung...das denk ich mir auch so =D
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Re: Namen und Urheberrecht?

Beitragvon Füllfederhalter » Di 29. Mär 2011, 14:51

Moin,

Namen von Protagonisten erfundener Geschichten sind genauso markenrechtlich geschützt, wie jede andere kreative Tätigkeit irgendjemandes Geistes.


Im Zweifel entscheiden die Gerichte und die entscheiden zu 99,9% zu Gunsten desjenigen, der in irgendeinem Buch den Namen seines Protagonisten wiederfindet.


Das Einzige, was Du als Autor machen kannst, ist das übliche "die Namen ist allersamt frei erfunden" usw.


MfG,
Füllfederhalter


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