Hallo Stefan,
wie isst man einen Elefanten? Stück für Stück.

Auch ich habe einen Vollzeitjob und tausend Ideen. Zu den Ideen kann ich nur raten, diese zu notieren - meist sind sie schnell wieder weg. Zu dem "keine, die wirklich tiefgreifen" möchte ich anmerken, dass das auch nicht der Fall sein muss. Ich plädiere dafür die Wertung erst dann in den kreativen Prozess zu bringen, wenn dieser abgeschlossen ist. Fängt man sofort mit der Wertung einer Idee an und überlegt, was alles schlecht ist oder warum etwas nicht funktionieren kann, passiert genau das, was Sie beschreiben. Sie lassen es dann einfach.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur folgenden Rat geben.
1. Anspruch herunterschrauben
2. Nicht einen tollen Text schreiben, sondern einen Text schreiben
3. Wenn Sie jeden Tag müde nach Hause kommen und dann nicht mehr schreiben wollen, dann stehen Sie 10 Minuten früher auf und schreiben Sie vor der Arbeit 10 Minuten, das aber täglich
4. Gehen Sie davon aus, dass Sie viel Mist schreiben werden, das gehört dazu und genau das bringt Sie weiter
5. Fangen Sie nicht gleich an, einen 800 Seiten Schinken in die Tastatur klopfen zu wollen. Üben Sie mit kleineren Texten.
Die Wenigsten Autoren schreiben einen Text und sind zufrieden damit. Das Schreiben selbst ist notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für einen Text. Sie müssen erst einmal einen Text haben, bevor Sie ihn verbessern und daran arbeiten können.
Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter.
Viele Grüße
Andreas Günther